Erkenne mein Herz (BibelFocus Juli 2023)
Beschreibung
Psalm 139,23-24
Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!!
Masken für alle Augenblicke unseres Lebens – das wäre doch für sehr viele Menschen unserer Zeit ideal. So ein Maskenladen hätte sicher auch in unserer Stadt einen guten Umsatz.
Es gibt natürlich auch diverse Masken, die nützlich und sogar lebensnotwendig sind. Angefangen von Sauerstoffmasken auf der Intensivstation, oder Schutzmasken fürs Schweißen, oder Tauchermasken.
Dann gibt es noch die unterschiedlichsten Narrenmasken, die man während der Karnevalsumzüge trägt, um stundenlang in eine andere Rolle zu schlüpfen. Es kann sicher mal ganz interessant sein, auszuprobieren wie es ist, „als toller Hecht“, als „das Selbstbewusstsein in Person“ oder als „Immer-gut-drauf“ durch das Leben zu ziehen. Warum sollte ich nicht mal meinem Image ein wenig nachhelfen und vor Freunden, Verwandten und Bekannten, Familienangehörigen oder Kollegen die Rolle spielen, die mir Spaß macht?
Masken, die wir tragen, sollen uns auf der einen Seite schützen, um nicht jeden zeigen zu müssen, wie es uns wirklich geht. Auf der anderen Seite sollen die jeweiligen Masken unserem Nächsten ein anderes Bild von uns vermitteln.
Viele Menschen haben Angst, Schwächen zuzugeben. Sie haben Angst zu zeigen, dass sie eben nicht so cool, nicht so hart oder so witzig sind, wie sie es gerne nach außen hin sein würden. Sie denken: „Wenn ich meine Maske abnehme, meine Rolle nicht mehr spiele, und echt auftrete, so wie ich wirklich bin, dass mich die anderen dann auslachen und nicht mehr so annehmen, wie ich es gerne hätte.“ So gibt es Menschen, die nehmen ihre Maske in der Öffentlichkeit und manchmal sogar Zuhause kaum noch ab.
Vielleicht ist der Grund des Maskentragens aber gar nicht der, dass wir vor anderen unsere Schwächen und Fehler verbergen wollen, sondern dass wir sie vielmehr vor uns selbst verbergen bzw. verstecken, weil sie uns zu lästig sind. Der Mensch möchte gerne ein möglichst positives Selbstbild von sich haben und verdrängt bzw. verbirgt durch seine Masken das, was nicht so in sein Leben hineinzupassen scheint. Die unterschiedlichsten Masken tragen wir wohl alle mehr oder weniger bewusst oder unbewusst.
„Aber wir Christen sind kein Karnevalsverein!“
Wir Christen haben es gar nicht nötig, eine Maske zu tragen. Wir haben es gar nicht nötig, der Welt draußen eine Person vorzuspielen, die wir nicht sind. Ich denke, dem wollte David auch entgegenwirken als er Gott bat, sein Herz zu erkennen. Das Herz ist in der Bibel das Zentrum der Person. Dazu gehören die Gedanken, die Überlegungen, der Wille, die Urteilskraft, die Planung, das Verlangen und die Emotionen, wie z. B. Liebe, Hass, Furcht, Freude, Sorgen und Zorn.
Erkennen bedeutet: durchschauen, richtig beurteilen, einschätzen oder unterscheiden.
David ging es nicht darum, ein Maskenträger zu sein, sondern mit einem aufrichtigen Herzen eine Beziehung mit Gott zu leben.
Psalm 19,15
Lass die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser!
Sprüche 4,23
Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.
Hier wird deutlich, was sich verändern muss: nämlich das Herz und damit das Leben.
Dazu eine kleine passende Geschichte: „Ein Mann kam mit zwei Zeigern zum Uhrmacher und beschwerte sich, dass die Uhr nicht genau gehen würde, und der Uhrmacher doch bitte diese Zeiger reparieren solle. Der Uhrmacher bat den Mann, ihm doch auch die dazu gehörende Uhr zu geben, da er mit den Zeigern allein nichts anfangen könne. Der Mann meinte, er habe die Uhr zuhause gelassen. Die würde ja gehen, nur die Zeiger wären ungenau. Der Uhrmacher versuchte dem Mann zu erklären, dass die Zeiger nur das machten, was das Uhrwerk vorgab, aber der Mann wollte ihm nicht glauben. Schimpfend verließ er den Laden und rief empört aus: „Dem Uhrmacher geht es ja nur um‘s Geld. Jetzt will er auch noch das Uhrwerk reparieren, das doch gar nicht kaputt ist. Er will nur eine große Rechnung schreiben!“
Bei der Frage, was Gott aus unserem Leben machen will, geht es immer zuerst um unser Herz.
Die Zeiger können immer nur das machen, was das Uhrwerk vorgibt. Ist das Uhrwerk tot oder beschädigt, werden sich die Zeiger keinen Schritt nach vorn bewegen.
Es war das tiefe Verlangen Davids, dass Gott ihm einen Spiegel vorhält und ihm zeigt, wo überall noch dunkle Flecken in seinem Herzen sind. So kann nur jemand beten, der es wirklich ernst meint. Dem eine geordnete Beziehung zu Gott und zu Menschen wichtig ist.
Ich wünsche uns, dass dies auch unser größter Wunsch ist: Ein aufrichtiges Herz und eine geordnete Beziehung zu Gott und den Menschen um uns herum zu haben!
Möge der Herr uns dabei segnen und uns helfen, die Dinge zu verändern, die uns bewusstwerden. Amen.
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