SELBST-LOS (BibelFokus Oktober 2024)
Beschreibung
Wenn man umzieht, merkt man, dass es ganz gut ist, wenn man Dinge auch loswird. Es macht es leichter, wenn man nicht zu viele Dinge von A nach B schleppen muss. Vor allem Dinge, die einmal auf dem Dachboden oder Keller gelandet sind und seither nie wieder angerührt wurde.
Die Bibel macht auch deutlich, dass es gut ist, Dinge loszuwerden. Am wichtigsten ist ihr aber, dass man sich selbst loswird. Unter diesen Titel will ich auch diesen Bibel-Focus stellen: Selbst-los.
Um zu demonstrieren, was es bedeutet selbst-los zu sein, habe ich hier etwas mitgebracht. Das sieht zwar aus wie Wasser, aber es enthält eine ordentliche Portion Salz. Woher können wir aber wissen, dass hier wirklich Salz drin ist? Man sieht ja schließlich keinen Unterschied zu einem Glas Wasser. Die Antwort ist einfach, man schmeckt, ob Salz drin ist. Mit anderen Worten, man spürt die Wirkung des Salzes. Es ist eine unsichtbare Wirkung.
1. Das Salz – Unsichtbare Wirkung.
Die passende Bibelstelle dazu finden wir in Matthäus 5,13. In Matthäus Kapitel 5-7 finden wir die berühmte Bergpredigt. Ziemlich am Anfang erklärt Jeus uns unsere Aufgabe.
„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird.“
Bitte achtet darauf, dass Jesus hier sagt „ihr seid“. Er sagt nicht „ihr sollt sein“ oder „ihr werdet sein“. Nein, wir sind es. So wie Salz, ist es Teil unserer Identität Wirkung zu hinterlassen. Wenn das nicht der Fall ist, ist das eigentlich etwas Unnatürliches. Genauso wie Salz eigentlich gar nicht fade werden kann. Salz ist Salz! Es ist völlig egal, ob ich viel oder wenig Salz zu mir nehmen, es wird immer gleich schmecken. Die einzige Möglichkeit, wie Salz fade werden kann, ist, wenn es verunreinigt wird.
Im übertragenen Sinn gehört in unser Salz nicht unser Ego rein. Wenn wir wirklich Wirkung für Jesus erzielen möchte, geht es nicht darum, uns zu profilieren. Es geht nicht darum, den Applaus der Leute zu bekommen. Am besten wirkt Salz, wenn es vollständig unsichtbar ist.
Die richtige Einstellung bringt Johannes der Täufer auf den Punkt. Er wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Leute nicht mehr ihm, sondern Jesus nachfolgen. Johannes antwortete darauf mit den Worten die wir in Johannes 3,29-30:
„Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“
Jesus ist alles, das war seine Einstellung. Wir können uns auf nichts etwas einbilden. Gib also ihm die Ehre. Das ist aber gar nicht so einfach. Ich selbst bin einer, der sich nach der Anerkennung meiner Mitmenschen sehnt. Aber nochmals, biblisch gesehen ist es völlig in Ordnung, wenn ich null Anerkennung bekomme, solange Jesus die volle Anerkennung bekommt.
Nachdem Jesus aber uns mit Salz vergleicht, kommt er auf ein zweites Bild zu sprechen, das mit einer Kerze zu tun hat. Wer gute Augen hat, sieht aber, dass hier gar kein Wachs drin ist. Das Wachs dieser Kerze ist schon komplett aufgezehrt.
2. Das Licht – aufzehrende Erleuchtung.
Diese Art Erleuchtung müssen wir vor Augen, wenn wir bei Matthäus 5,14-15 weiterlesen.
„Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind.“
Zur damaligen Zeit konnte Licht nur dadurch erzeugt werden, indem etwas verzehrt wird. Sei das Wachs, Öl, Holz usw. Das deutet Jesus an, wenn er sagt „Ihr seid das Licht der Welt“. In die gleiche Richtung geht es auch, wenn Jesus in Lukas 9,23 folgendes sagt:
„Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“
Ein Kreuz trug man damals nur, wenn es dem Tod entgegenging. Und nicht irgendeinen Tod, sondern einem der grausamsten Arten zu sterben überhaupt, dass bedeutet in den Augen Jesu Nachfolge. Zudem steht hier in Lukas 9,23 „täglich“. Bist du bereit, bin ich bereit jeden Tag für Jesus zu sterben? Sind wir bereit uns jeden Tag uns für Jesus aufzuzehren?
Nur um Missverständnisse vorzubeugen: Mit „Aufzehren“ meine ich nicht „ausbrennen“. Jesus möchte keine Nachfolger, die in kürzester Zeit im Burnout landen. Jesus möchte Nachfolger, die bereit sind sich um seinetwillen aufzuopfern.
Das Ganze klingt aber nicht sehr ermutigend. Unsichtbar sein, sich aufzuzehren. Warum soll man sich das antun? Das beantwortet uns Jesus in Matthäus 5,16.
„So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Es geht darum, dass der Vater von vielen gepriesen wird.
3. Der Vater – von Vielen gepriesen.
Wir sollen so unsichtbar wie möglich sein, damit Jesus umso sichtbarer wird. Denn er ist der Retter. An ihn müssen sich die Menschen wenden. Damit aber möglichst viele mitgenommen werden, braucht es Einsatz, der auch mal über die Schmerzgrenzen gehen darf. Ich möchte uns eine ganz einfache Frage stellen: Von all den Menschen, die du kennst, wie viele davon willst du einmal im Himmel wiedersehen? Alle? Bist du bereit dafür auch alles zu tun? Jesus sagt in Johannes 15,8
„Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.“
Jesus motiviert uns zu folgender Einstellung: Hier bin ich HERR. Ich will mich unsichtbar machen. Ich will alles für dich geben. Ich bete dafür, dass durch mein Zeugnis viele dich preisen werden.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.