Bekennermut für das Evangelium (BibelFocus Januar 2024)
Beschreibung
Wer kennt das nicht, man steht in einer Gruppe von Freunden, oder Bekannten und diskutiert über ein kontroverses Thema. Zum Beispiel: „Woran kann man heute noch glauben?“ Oder: „Ist der Glaube noch relevant für unser Leben?“ Auf einmal wendet sich in der Diskussion einer dir zu und fragt dich nach deiner Meinung. Du als Christ merkst auf einmal, jetzt wäre es dran Farbe zu bekennen. Schon sortierst du die Argumente in deinem Kopf und fragst dich, wie deutlich sollst du werden? Aber nicht selten, so geht es zumindest mir, formuliert man eine schwammige Antwort, die sehr allgemein gefasst ist, damit es ja nicht peinlich für einen wird.
Die Frage, die sich mir an dieser Stelle gestellt hat, ist: Warum habe ich Angst, dass es für mich peinlich werden könnte? Bin ich nicht davon überzeugt, dass Jesus das Beste ist, was mir in meinem Leben passiert ist? Oder glaube ich nicht, dass die Bibel Gottes Wort und absolut wahr ist?
Mehr denn je sind wir in der heutigen Zeit herausgefordert, Farbe zu bekennen. Ob es das Bekenntnis zu Israel, als das von Gott erwählte Volk ist, oder ganz besonders das Bekenntnis zu Jesus und seinem Wort, da in unserer Welt gerade vieles verdreht wird. Wir Christen sind mehr denn je herausgefordert, Position zu beziehen, und zwar für das Evangelium. Dazu braucht es eine Menge an Bekennermut. Gerade dieser fehlt uns an vielen Stellen.
Der Apostel Paulus ist uns da ein absolut großes Vorbild.
Römer 1,16-17 Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; 17 denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«.
Wir haben eine wichtige Botschaft und diese sollte jeder um uns herum erfahren. Diese Botschaft ist das Evangelium und das hat es in sich. Denn das Evangelium ist eine kraftvolle Botschaft.
1. Das Evangelium – eine kraftvolle Botschaft
Das Erste, was uns in diesen Versen begegnet, ist die kraftvolle Überzeugung des Apostels Paulus bezüglich des Evangeliums. Er beginnt seine Botschaft mit den Worten: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht.„ Paulus zeigt hier keine Scham, keine Unsicherheit in Bezug auf die Botschaft von Jesus Christus. Im Gegenteil, er zeigt eine tiefe Überzeugung und einen tiefen Glauben an die verändernde Kraft des Evangeliums.
Die Frage, die sich uns stellt, ist: Warum schämt sich jemand wegen des Evangeliums? In der damaligen römischen Welt war das Christentum nicht nur eine neue religiöse Bewegung, sondern oft auch Gegenstand von Spott und Verfolgung. Dennoch war Paulus bereit, diesen Widerstand zu überwinden und sich offen zum Evangelium zu bekennen. Das sollte uns zum Nachdenken bewegen: Wie fest sind unsere Überzeugungen? Sind wir bereit, sie in allen Umständen zu verteidigen?
Die Aussage, dass das Evangelium eine „Kraft Gottes“ ist, führt uns zu einer weiteren wichtigen Frage: Was ist diese Kraft, und wie wirkt sie?
Die Kraft des Evangeliums liegt nicht nur in den Worten selbst, sondern in der verändernden Wirkung, die sie auf die Herzen und Leben der Menschen hat. Es ist die Kraft, die Menschen von der Sünde errettet, Hoffnung in die Verzweiflung bringt und Leben für die Ewigkeit schenkt.
Paulus schreibt dem Timotheus in 2. Timotheus 1,8: – „So schäme dich nun nicht des Zeugnisses von unserem Herrn, auch nicht meinetwegen, der ich sein Gefangener bin; sondern leide mit [uns] für das Evangelium in der Kraft Gottes.“
Unsere Welt benötigt heute Christen, die bereit sind, das Evangelium ohne Furcht zu verkünden, ungeachtet der gesellschaftlichen Normen oder der Meinungen anderer. Unsere Welt braucht mehr denn je die Botschaft des Evangeliums, denn es ist die Erlösung für alle, die glauben.
2. Das Evangelium – Die Erlösung für ALLE, die glauben
In Römer 1,16 sehen wir eine bemerkenswerte Aussage über die Reichweite der Erlösung: „denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen;„
Hier betont Paulus die Reichweite der Erlösung durch Christus. Das Evangelium kennt keine ethnischen oder kulturellen Grenzen. Es ist für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status. Es muss niemand erst gewisse Normen erfüllen, um einen Anspruch am Evangelium zu haben, denn das Evangelium gilt für jeden.
Diese Universalität ist sowohl eine Herausforderung, als auch eine Ermutigung für uns heute. Sie fordert uns heraus, unsere eigenen Vorurteile und Begrenzungen zu überwinden, um das Evangelium allen Menschen zugänglich zu machen. Es erinnert uns daran, dass Gottes Liebe und Gnade ohne Ansehen der Person gelten.
Die Botschaft des Evangeliums war zuerst für die Juden bestimmt, aber sie wurde nicht auf sie beschränkt. Paulus spricht von einer fortschreitenden Offenbarung, die die gesamte Menschheit einschließt. Auch wenn nicht alle Menschen das Evangelium hören wollen, sollte es uns nicht davon abhalten, es weiter zu sagen.
1. Korinther 1,18 – „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.“
Wir Christen haben einen Auftrag, diese Botschaft zu teilen, damit Menschen aus allen Nationen daran teilhaben können. Denn das Evangelium macht uns gerecht vor Gott.
3. Das Evangelium – Die Gerechtigkeit aus Glauben
Der Höhepunkt von Paulus‘ Botschaft in diesen Versen ist die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes, die aus dem Glauben kommt. „Denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«.“ (Römer 1,17)
Hier spricht Paulus über die zentrale Wahrheit der Gerechtigkeit, sprich der Freisprechung durch Glauben. Gemeint ist hier, die Freisprechung von Sünden. Gerechtigkeit vor Gott ist etwas, wonach sich die Menschen seit jeher gesehnt haben. Doch die gute Nachricht ist, dass diese Gerechtigkeit nicht durch unsere eigenen Anstrengungen oder Leistungen erreicht wird. Sie kommt allein durch den Glauben an Jesus Christus.
Dieser Glaube ist nicht statisch, sondern dynamisch, von Glauben zu Glauben fortschreitend. Je mehr wir glauben, sprich uns mit Jesus auseinandersetzten und unser Leben nach seinen Maßstäben ausrichten, desto fester wird unser Glaube, desto lebendiger wird unser Glaube.
Die Anspielung auf Habakuk 2,4 unterstreicht die Beständigkeit dieser Botschaft in der gesamten biblischen Geschichte. Der Gerechte lebt nicht durch seine Werke, sondern durch seinen Glauben. Dies ruft uns dazu auf, unsere Identität und Hoffnung in Christus zu gründen und nicht auf unseren eigenen Verdiensten.
In der heutigen Welt, die oft von Leistungsdenken und Eigenbemühungen geprägt ist, ist diese Botschaft besonders relevant. Sie befreit uns von der Last, uns unsere eigene Gerechtigkeit verdienen zu müssen, und ruft uns dazu auf, im Vertrauen auf Christus zu leben. Dieser Gedanke wird auch in Galater 3,11 unterstrichen.
Galater 3,11 –„Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerecht wird, ist offenbar; denn der Gerechte wird aus Glauben leben.“
Als Fazit können wir sagen:
Das Evangelium fordert uns heraus, unser Bekenntnis zu Christus nicht zu verbergen, die Reichweite der Erlösung zu erkennen und die Gerechtigkeit aus Glauben zu leben. Ich wünsche uns, dass diese Botschaft uns ermutigt, mutig im Glauben zu stehen, großzügig das Evangelium zu teilen und demütig in der erlangten Gerechtigkeit zu leben. Amen!
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