Sei stark und mutig! | Februar 2018

Podcast: Download (Duration: 17:50 — 7.4MB)
Podcast Abonnieren: RSS-Feed | Spotify | Deezer | Apple Podcasts | Google Podcasts | Amazon Music | TuneIn
von Eugen Thielmann
In unserem Leben gibt es immer wieder Situationen, wo wir gewohntes Terrain verlassen und uns auf Neues einlassen müssen. Manchmal ist es geplant, was uns meist leichter zu akzeptieren fällt. Wenn es ungeplant ist, dann kann diese Veränderung ganz schnell zu einer unüberwindbaren Herausforderung werden.
Veränderungen geschehen in unserem Leben immer wieder: Von der Schule wechseln wir ins Studium oder in die Ausbildung, vom Ledigsein in eine Beziehung und dann in eine Ehe, von einem kleinen Posten im Beruf zu größerer Verantwortung, von einer gewohnten Umgebung wechseln wir in eine neue Umgebung.
Altes wird zurückgelassen und neue Aufgaben und Herausforderungen stehen bevor.
Vor einer solchen Herausforderung stand auch Josua. Josua, der Nachfolger Moses, sollte das Volk Israel in das versprochene Land führen, in das Land Kanaan. Eine Aufgabe, von der ich verstehen könnte, wenn sie für Josua eine riesige Herausforderung bedeutet hat.
Aber Gott lässt Josua in dieser Situation nicht auf sich selbst gestellt, sondern er spricht Josua Mut zu. Von ihm können wir lernen, wie Gott auch uns heute noch ermutigt!
1. Aufgrund der Verheißungen Gottes
Das erste Mittel, mit dem Gott ermutigt, ist die Verheißung.
Das Besondere an diesem Auftrag an Josua ist, dass er nicht nur aus Aufforderungen besteht.
Gott sagt nicht nur: „Überquere den Jordan, erobere das Land, und verteile es an die zwölf Stämme Israels.“ Sondern er verspricht es im Voraus! Das heißt, dass schon mit dem Auftrag das Versprechen auf Erfolg gegeben ist.
Jos 1,1-6 “Und es geschah nach dem Tod Moses, des Knechtes des HERRN, da sprach der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener Moses, folgendermaßen: Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich nun auf, ziehe über den Jordan dort, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen gebe, den Kindern Israels! Jeden Ort, auf den eure Fußsohlen treten, habe ich euch gegeben, wie ich es Mose verheißen habe. Von der Wüste und dem Libanon dort bis zum großen Strom Euphrat, das ganze Land der Hetiter, und bis zu dem großen Meer, wo die Sonne untergeht, soll euer Gebiet reichen. Niemand soll vor dir bestehen dein Leben lang! Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein; ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, von dem ich ihren Vätern geschworen habe, dass ich es ihnen gebe.”
Kann Josua für einen Auftrag mehr ermutigt werden, als durch die Verheißung, dass Gott ihm Erfolg schenken wird?
Und nicht nur das. Gott sagt: Ich habe es dir gegeben. Gott will nicht nur helfen, sondern er, der allmächtig ist, hat schon bestimmt, dass Josua erfolgreich sein wird.
So sehr, dass er sagen kann: Ich habe euch dieses Land gegeben.
Das dürfen wir nicht vergessen: Wenn Gott etwas verheißt, dann ist das nicht so, wie wenn wir einem anderen Menschen ein Versprechen geben.
Eine Verheißung oder ein Versprechen bei Gott ist nicht nur eine Zusage, sondern es bedeutet, dass er beschlossen hat, dass es genauso kommt, wie er sagt.
Da gibt es nichts zu rütteln. Außerdem kann Gott nicht lügen und nicht vergessen.
Wir brauchen also nicht an seinen Worten zweifeln. Gott wollte, dass Israel dieses Land bekommt, und keiner konnte etwas dagegen tun. Und das Schönste ist, dass wir ein noch stärkeres Versprechen bekommen. Gott sagte zu Josua, dass er bei ihm ist, so wie er bei Mose war. Mose war also das Beispiel für Josua.
Im Neuen Testament steht, dass in Jesus Christus auf alle Verheißungen das „Ja“ ist:
2.Kor. 1,20: “Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt — in Ihm ist das Ja, und in Ihm auch das Amen, Gott zum Lob durch uns!”.
Alle Zusagen, die Gott seinem Volk und dem einzelnen Gläubigen macht, sind erfüllt und gesichert in Christus. Wir sehen also nicht in erster Linie auf Mose – obwohl er auch ein Vorbild für uns ist – sondern auf Jesus.
Gott sagt also: Weil mein Sohn am Kreuz für mein Volk gestorben ist, werde ich alles erfüllen, was ich versprochen habe.
Ich werde sie erretten, ich werde ihnen das ewige Leben geben. So wahr mein Sohn starb, so wahr werde ich mein Volk bis in meine Herrlichkeit führen und allezeit und an jedem Ort begleiten.
Das ist eine riesige Zusage!
Wir wissen nicht, was morgen oder nächste Woche in unserem Leben passieren wird, und wir brauchen darüber auch nicht zu spekulieren, aber wir haben allen Grund, stark und mutig „durchs Leben zu gehen“. Denn weil Jesus für uns gestorben ist, wird Gott uns als ein liebender Vater immer gut führen.
Das wird auch schwer und schmerzhaft sein, aber Gott wird uns immer durch sein Wort die Kraft geben, ihn zu ehren.
Und somit sind wir schon bei der zweiten Ermutigung.
Gott als allmächtiger und liebender Vater hat uns durch seinen Sohn seine gute Führung zugesagt. Und wie können wir nun in dieser Führung Gottes vorwärts gehen?
2. Durch das Wort Gottes – die Bibel
Jos1,7-7 “Sei du nur stark und sehr mutig, und achte darauf, dass du nach dem ganzen Gesetz handelst, das dir mein Knecht Mose befohlen hat. Weiche nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du weise handelst überall, wo du hingehst! Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln!”
Diese Verse drücken vor allem Josuas geistliche Verantwortung gegenüber sich selbst und dem Volk aus. Er soll standhaft im Wort und dem Willen Gottes gegenüber gehorsam sein. Ständig warteten auf Josua verschiedenste Versuchungen. Z.B. Die Versuchung, sich auf die eigene Kraft zu verlassen, oder die Versuchung, sich auf bisher Erreichtem auszuruhen, nach eigenem Gutdünken Entscheidungen zu treffen und mehr.
Es gibt unzählige Umstände, Situationen, und sogar Menschen, die uns entmutigen wollen, weiterhin treu Gott zu dienen. Das ist dem Volk und Josua auch des Öfteren passiert. Wenn Josua Gottes Worten gehorsam ist, wird er weise handeln und die nötige Kraft für seine Aufgaben haben. Das hebräische Wort weise ist sehr umfassend. Vielleicht kann man sagen, dass das Gesetz Gottes Weisheit und Klugheit gibt, die Erfolg nach sich ziehen. Für Josua bedeutet das: Erfolg in Kriegen, Erfolg als Anführer das Volkes, Erfolg als geistlicher Vorsteher.
Das ist die zweite Ermutigung: Dass das Wort Gottes Kraft hat.
Weisheit oder kluges Handeln fällt für uns nicht vom Himmel, sondern sie liegen im Wort Gottes. Gott sagt: Wenn du das Gesetz hältst, dann wirst du überall weise handeln. Das Wort Gottes leitet uns nicht zur Weisheit hin, als sei sie eine abstrakte Sache, sondern es wird deutlich: Das Gesetz selbst, das Wort Gottes ist Weisheit, und wer danach handelt, der handelt wirklich weise.
Wenn wir fragen, wie wir weise handeln sollen, dann sagt uns diese Stelle: “indem du dem Gesetz, dem Wort Gottes gehorsam bist.” Das sollte uns ermutigen, die ganze Bibel zu studieren. Hier finden wir die Weisheit Gottes für jede Lebenssituation, die auf uns zukommen wird.
Zum Bsp. beim Umgang mit Geld, mit unseren Nächsten, mit Besitz, mit unseren Kindern und Eltern, unserer Gemeinde, unseren Nachbarn, Freunden und „Feinden“, unseren Krankheiten, und allem Guten wie Schlechten, was uns Tag ein Tag aus begegnet.
Der dritte Ausrüstungsgegenstand oder das dritte Mittel zur Ermutigung ist die Gegenwart Gottes selbst.
3. Weil Gott selbst gegenwärtig ist
V. 9: “Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst!”
Das ist noch mal eine Zusammenfassung der ersten zwei Punkte.
Die Stärke und Tapferkeit Josuas im Angesicht aller Probleme kann nur Gott selbst sein: Gott hat schon alles zugesagt, er ist allmächtig, um seinen Willen zu tun, und er hat die Bibel gegeben (für Josua waren das nur Teile des Alten Testaments), die uns weise macht.
Es ist nicht die eigene Kraft, nicht die eigene Stärke, auf die er sich verlassen soll, sondern die Gegenwart Gottes.
Gott wird, wie er es oft sagte, für Israel streiten. Das hat Gott z.B. durch die Bundeslade getan. Das war ein großer vergoldeter Holzkasten, in dem unter anderem die Steintafeln mit den 10 Geboten lagen. Gott war in besonderer Weise an diesem Ort gegenwärtig, sodass eine große Macht davon ausging. Durch die Bundeslade wurde das Wasser des Jordans gestaut, sodass das Volk den Fluss überqueren konnte. Es war für Josua ein besonderer Trost, dass Gottes Gegenwart an der Bundeslade sichtbar und erfahrbar war.
Wir Christen haben keine Bundeslade bei uns, aber es wird im Neuen Testament deutlich, dass Jesus diese Funktion erfüllt.
Jesus ist der „Ort“, an dem uns Gott begegnet.
Joh 14,7 “Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.”
Das sollte uns eine Ermutigung sein: Gott wurde Mensch und er kennt uns, samt unseren Herausforderungen und Problemen.
Er kennt uns und gibt durch seine Verheißungen, sein Wort und seine Gegenwart Mut, Kraft und Weisheit für alle Herausforderungen des Alltags.
Es ist nicht unsere Kraft, es ist nicht unsere Schlauheit, es ist nicht unser Selbstbewusstsein, was uns stark und mutig macht, sondern der Glaube an Gottes Verheißungen, der Glaube an sein Wort und der Glaube, dass Gott in jeder Situation mit uns ist.
Amen!